In dem kleinen Weiler St. Veit lebt die Walburga Praxenmeier, genannt Edelweiß-Burgl, die Dorfhexe, die niemand mag und die doch keiner gern entbehrt, wenn sie gebraucht wird. Und das ist in dem Bergdorf recht oft der Fall. Das alte, verhutzelte Weiblein verkauft nicht nur Heilkräuter, sondern kann in ihrer Kugel die Zukunft voraussagen. So prophezeit sie, dass die Hochzeit zwischen dem Floriani-Sepp und der Kamberger-Steffi, der reichsten Bauerntochter weit und breit, nicht stattfinden wird. Und sie soll wieder mal recht behalten!
Steffi kann die Flucht ihres Bräutigams nicht verwinden. Matt, lebensunlustig und teilnahmslos lässt sie fortan alles über sich ergehen, was um sie herum geschieht. Mit tränennassen Augen blickt sie täglich auf die imposante Wildspitze empor und hofft auf die Worte der alten Burgl, die ihr versprach: "Eines Tages, so in etwa dreimal zwölf Monaten, da kommt der Sepp über einen weiten Weg wieder zurück."