„Die Kinder nicken brav, als hätten sie die ganze Zeit nichts anderes gemacht, als auf die Eltern zu warten, an diesem warmen Heuernte-Juninachmittag, das Kopfsteinpflaster des Hofes in Licht getüncht …“
Zwischen dem Schulalltag, den Kinderspielen im Heugebläse, ihren zu erledigenden Pflichten, der Landwirtschaft mit ihren Neuerungen und den Nachwirkungen des Krieges mit den Flüchtlingen aus dem Osten entwirft Gisela Stammer eine eindrückliche Momentaufnahme bundesdeutscher Geschichte im Jahre 1960. Zugleich erinnert sie daran, dass das Zusammenleben mit Flüchtlingen für Deutschland nichts Neues ist.
Nach Bauernkanari (2009) und Heimlichmilch (2014) ist Gisela Stammer mit der autobiografisch geprägten Erzählung Heugebläse ein glänzender literarischer Nachfolger gelungen.