Das Vermächtnis einer Mutter ist die Geschichte
der Suche des zwanzigjährigen Richard Roggenblum
nach dem Verbleib seines Vaters – einerseits;
andererseits ist es auch die Geschichte von
Elisabeth Pressard, seiner Mutter.
Elisabeth hat ihren geliebten Friedrich am Bahnhof
verabschiedet, in der Erwartung und Hoffnung,
dass der Vater ihres noch ungeborenen Kindes
nach dem Krieg zu ihr zurückkommt. Als er auch
bei den letzten, ganz späten Heimkehrern nicht
dabei ist, gilt ihre große Liebe als in Italien
vermisst. An ihrer Hoffnung auf ein Wiedersehen
hält sie dennoch fest.
Im Grunde steht Elisabeth für ein ganzes Land, für
Deutschland nach dem Krieg: Sie ist gleichzeitig
klein und verzagt, besiegt, genauso wie sie stark
und mutig ist und die Ärmel hochkrempelt, um sich
und ihren vaterlosen Sohn Richard durch die
schwierigen Jahre des Neubeginns nach dem Krieg
zu bringen.