"Wie es sich anfühlt, plötzlich nicht mehr als Erste gefragt zu werden und auch nicht mehr als Erste gefragt zu sein, davor hatte mich niemand gewarnt", schreibt Gertraude Steindl über den Tag, an dem sie als Generalsekretärin der Aktion Leben Österreich in Ruhestand gegangen war. Den Einstieg in diese neue Lebensphase beschreibt sie als eine Reise ins Ungewisse - deren Aus-gang unausweichlich ist.
Ihr Gatte Clemens Steindl war als Geschäftsführer einer Bankenakademie ebenfalls gewohnt zu entscheiden und zu gestalten. Schwungvoll und mit großer Freude startete er in das Leben nach dem Beruf und begann ein Völkerkunde-Studium an der Universität.
Das Ehepaar Steindl beschreibt im 40. Jahr seiner Ehe in diesem Buch seine ersten Jahre im Ruhe-stand. Von sinnerfüllenden Ehrenämtern, finanziellen Veränderungen, den Kontakt zu Freunden und die Beziehung zueinander, über das Glück, Großeltern zu sein, bis hin zur temporären Pflege einer betagten Mutter und der Auseinandersetzung mit dem Lebensende. Es ist weder ein Ratge-ber noch ein Sachbuch zum Thema Alter, sondern reflektiert - durchaus humorvoll - persönliches Erleben und lädt so zum Nachdenken ein. Es begreift den dritten Lebensabschnitt als Chance, sich und sein Umfeld neu zu entdecken. Denn - so die Steindls - alt ist man erst, wenn man nichts mehr vorhat!