Ein Virus – eine Welt.
Es hat die ganze Welt in Geiselhaft genommen. Ausgehend von Wuhan, der bekannten Stadt in China, trat es seinen infektiösen Kreuzzug gegen die Menschen an.
Es greift an. Alles was die Menschen und ihr Leben ausmacht. Nichts bleibt verschont. Selbst wenn 80% bis 90% der befallenen Menschen keine oder nur geringe Symptome verspüren bleiben 10% bis 20% davon so betroffen, dass sie in Krankenhäusern versorgt werden müssen. Bei einer entsprechenden Ausbreitungsgeschwindigkeit sind damit die Kapazitäten der Gesundheitssysteme rasch ausgeschöpft und können der Anforderung nicht mehr nachkommen. Ergo gibt es Opfer, die wie es heute scheint, irgendwo bei 1% bis 2% der befallenen Menschen liegt. Das klingt nicht viel, aber bei einer Weltbevölkerung von 7,8 Milliarden wären das immerhin stattliche 78 Millionen bis 156 Millionen bei 100% Infizierten. Nun, das ist ein Horrorszenario und unwahrscheinlich, außer man trifft keine Maßnahmen, um die Ausbreitung zu bremsen.
Die Maßnahmen haben allerdings auch Folgen, keine kleinen wie man weiß. Die Gesellschaft, das soziale Leben, die Kunst und Kultur, die Wirtschaft, die Psyche der Menschen, alles ächzt unter der Last der Maßnahmen. Viele sind unverständlich, zu spät, zu kompliziert, unbequem und letztlich katastrophal schädlich. Aber niemandem fällt etwas Besseres ein. So kommt es, dass die Politik Entscheidungen trifft, die das Leben allmählich zerstören, in all seinen Facetten. Die betroffenen Menschen beginnen sich aus vielen Gründen zu widersetzen, die Stimmung ist zunehmend gespannt.
In diesem Umfeld, fern von Zahlen und Fakten öffnet dieses Buch ein Ventil, durch das die Autorin ihren Unmut mit aller Emotion und Subjektivität in Form eines Tagebuches verfasst. Es wirkt wie eine Therapie, die ein Leben unter der Beeinträchtigung der Geiselhaft ermöglicht, ohne daran Schaden leidet. So gesehen, Medizin gegen das Virus.