Transwaggon handelt von der Sehnsucht der Menschen, ihr Leben verändern zu können und
dem Scheitern dabei. Es scheitern nicht alle. Manchen gelingt es tatsächlich, zu reflektieren
und die schmerzhaften Veränderungen zu verantworten. Veränderungsprozesse, sofern sie
nicht vollständig durchlebt werden, befördern Zuschreibungen, wie Widersprüchlichkeit,
Heuchelei, Bigotterie … bis hin zu kriminellem Verhalten.
Ich habe versucht darzustellen, dass das Verdrängen der eigenen Widersprüche bei den
Protagonisten nicht vollständig funktionieren mag. Manche ahnen durchaus, welche Stunde
geschlagen haben könnte. Doch sie schaffen es auch dann nicht, andere Entscheidungen zu
treffen. Auch als Therapeut glaube ich nicht daran, dass Menschen ihr Handeln so sehr
verdrängen können, dass darüber keinerlei Bewusstheit besteht. Denn dazu wird der jeweilige
Gewinn, der die von mir unterstellte Bauernschläue bringt, zu gern und motiviert
angenommen.
Den Ort Transwaggon habe ich, um die Tragik zu steigern, auf eine alte Grabstätte der
amerikanischen Ureinwohner "gebaut". Dies meinte ich als Hinweis darauf, welche
Verletzungen – bis zum Auslöschen von Leben – der industrialisierte Teil der Menschheit im
Sinne von Fortschritt, Reichtum und Macht bereit ist/war, anderen zuzumuten.
Letztlich hat Transwaggon etwas Dystopisches sowie Utopisches. Vielleicht stellt dies aber
auch die Bandbreite unserer existenziellen Sehnsüchte dar…