Ob alt oder jung, ob behindert oder nicht behindert, man darf von jedem Menschen sehr wohl erwarten, dass er lernt, seinen Beitrag zur Förderung des Zusammenlebens in der Gemeinschaft zu erbringen – mögen die persönlichen Voraussetzungen dafür auch noch so unterschiedlich sein. Man muss es wollen, und man muss es tun. Wer nimmt, der muss auch geben. Der Ehrentitel »meine liebe Oma« oder »mein lieber Opa« zum Beispiel fällt einem nicht in den Schoß. Man kann, man muss ihn sich verdienen. Vertrauen ist ein teures Gut und nicht für Geld zu haben. Als promovierter Pädagoge im Ruhestand, der bereits in seiner Kindheit erblindete, weiß ich, wovon ich spreche. Meine Familie und mein Beruf wären ohne uneigennützige Zuwendung, Zuverlässigkeit und gegenseitiges Bemühen undenkbar gewesen. Solche Werte Kindern wie Erwachsenen nahezubringen ist ein Anliegen meines Bändchens. Wer nun meint, es handle sich um ein trockenes Ethiklehrbuch oder es gehe nur blinde Opas und ihre Enkel an, den wird die Lektüre überraschen.