Seit meiner frühesten Kindheit liebe ich die Natur und ein Leben ohne den täglichen Kontakt mit den Naturelementen ist für mich unvorstellbar. Noch bevor ich richtig schreiben und lesen konnte, hatte ich einen eigenen kleinen Garten in dem ich vor allem meine geliebten Erdbeeren erntete und genüsslich verspeiste. Ehrlich gesagt fühlte ich mich im Garten oder auf einer Blumenwiese immer schon wohler als in der Schule. Während meine Kameraden auf dem Fußballfeld „bolzten“, beschäftigte ich mich mit den vielen Wundern der Natur. Die Natur war und ist bis heute meine größte Lehrmeisterin.
Mit den Jahren wurde auch der Garten immer größer und arbeitsintensiver. Zeitweise kultivierte ich mit der Familie, auf ½ Hektar Land, Obst und Gemüse aus biologischem Anbau, welches mein Schwager in seinem Bioladen verkaufte. Später entdeckte ich meine Leidenschaft zur altchinesischen Heilgymnastik Qi Gong. Die nun folgende, zeitaufwändige Ausbildung zum Qi Gong Lehrer wirkte sich natürlich ungünstig auf die Gartenarbeit aus. Als ich nach einem zweiwöchigen Ausbildungsblock den Garten betrachtete, war das ein schockierender Anblick. Das „Unkraut“ war auch ohne mein Zutun prächtig gewachsen, während die gesäten Möhren von der Natur verschlungen waren. Nachdem ich mir das „Unkraut“ einmal näher angesehen hatte, beschloss ich, das zu verzehren, was hier in diesem Boden am besten und ohne jede Hilfe gedeiht: die Wildkräuter.
Dieses Erlebnis war der Beginn einer tiefen Freundschaft zu den schmackhaften heimischen Kräutern. Das, was wir oftmals abwertend als „Unkraut“ bezeichnen, ist häufig eine Delikatesse, welche vor jeder Haustüre gedeiht und das auch noch kostenlos. Einen Garten pflege ich schon lange nicht mehr, denn der Tisch von Mutter Natur ist reich gedeckt. Ich muss nicht säen, „Unkraut“ jäten und gießen entfällt, nur die beste von allen Tätigkeiten bleibt noch übrig, das freudvolle ernten der Schätze.
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1 Kommentar zu „Qigong auf dem Stuhl“
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