Der verhängnisvolle Besuch

Kriminalroman

Gerhard Branstner

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Beschreibung zu „Der verhängnisvolle Besuch“

Die Fährte ist kalt, als Oberleutnant Daniell nach Schloßmühlen kommt. Das Dorf liegt friedlich in der warmen Septembersonne, und die Genossenschaftsbauern arbeiten auf den Feldern wie an jedem Tag. Und doch ist etwas geschehen, was das Eingreifen der Kriminalpolizei erforderlich macht.
Ein Mann wurde schwer verletzt und ein Unbekannter hat nachts das Zimmer des Agronomen durchsucht. Daniell entdeckt auch gefälschte Briefe, die auf ein mögliches Verbrechen hinweisen, das, bereits vor Jahren begangen, ungesühnt sein müsste.
Dank seiner Menschenkenntnis, großer Erfahrung und Klugheit gelingt es Oberleutnant Daniell, die Hintergründe dieses rätselhaften Falles aufzudecken.

LESEPROBE:
Daniell dachte schon nicht mehr an Schickels Missetat. Er leuchtete das Gelände rings um die Schubkarre ab. "Entweder ist Hendrich, als er den Kassierer erschreckte, ebenfalls gegen sie gestoßen, oder er hat sie absichtlich ein Stück weggeschoben. Hoppla, was ist denn das?" Daniell hatte unmittelbar neben dem Weg ein Brett entdeckt, das aus dem Buschwerk hervorragte. Als er daran zog, glitt es ihm aus der Hand und war plötzlich verschwunden. Er hob die Zweige an und leuchtete mit der Lampe den Boden ab. "Jetzt wird es interessant. Schauen Sie sich das an, Genosse Schickel! Eine mit Brettern abgedeckte Grube. Eines der Bretter ist mir eben hineingefallen."
Schickel trat heran und leuchtete gleichfalls in die Grube. "Möglicherweise ist es ein Gang, der unter dem Weg hinweg zum Schloss führt."
Daniell hatte den gleichen Gedanken. "Holen Sie sich Ihre Schuhe und Strümpfe. Ich werde inzwischen der Sache auf den Grund gehen."
Schickel blickte verdutzt auf seine nackten Füße, dann auf den Oberleutnant. Schließlich tat er, wie ihm befohlen.
Als er zurückkam, war der Oberleutnant bereits in den Gang eingedrungen, der tatsächlich zum Schloss führte. Der VP-Meister tastete mit den Beinen die Wände des Einstieges ab, um sich ebenfalls hinunterzulassen. Da tauchte Daniell wieder auf.
"Bleiben Sie lieber draußen. Mir schwant etwas Unangenehmes. Warten Sie, bis ich zurückkomme. Es kann eine Weile dauern."
"Und wenn Hendrich inzwischen auftaucht", fragte Schickel, "soll ich mich wie verabredet verhalten?"
"Damit brauchen wir nicht zu rechnen. Der hat hier nichts mehr verloren." Daniell verschwand wieder im Gang. Schickel blieb mit gemischten Gefühlen zurück. Die Zeit dehnte sich endlos. Er konnte seine Ungeduld nicht mehr beherrschen und lief den Weg auf und ab.

Über Gerhard Branstner

Geboren am 25.Mai 1927 in Blankenhain / Thüringen, Volksschule, drei Jahre Verwaltungslehre.
1945 Soldat im 2. Weltkrieg, bis 1947 in amerikanischer, französischer und belgischer Kriegsgefangenschaft.
1949 – 1951 Abitur an der ABF Jena, 1951 bis 1956 Studium der Philosophie an der Humboldt-Universität Berlin, 1963 Promotion (Dr. Phil.).
1956 - 1962 Dozent an der Humboldt-Universität, 1962 – 1964 Lektor, 1966 - 1968 Cheflektor Eulenspiegelverlag/ Das Neue Berlin.
Ab 1968 freiberuflicher Schriftsteller.
2008 in Berlin verstorben.
Bibliografie
IST DER APHORISMUS EIN VERLORENES KIND? Literarische Miniaturen, Aufbau-Verlag Berlin 1959.
ZU BESUCH AUF DER ERDE. Unwahre Begebenheiten, Mitteldeutscher Verlag Halle (Saale) 1961.
NEULICHKEITEN. Geschichten mit und ohne Spaß, Eulenspiegel Verlag Berlin 1964.
DER VERHÄNGNISVOLLE BESUCH. Kriminalroman, Verlag Das Neue Berlin 1967.
DIE REISE ZUM STERN DER BESCHWINGTEN. Utopischer Roman, Hinstorff Verlag Rostock 1968.
DIE WEISHEIT DES HUMORS. Sprüche und Aphorismen zur Lebenskunst, Hinstorff Verlag Rostock 1968.
NEPOMUKS PHILOSPHISCHE KURZANEKDOTEN, Hinstorff Verlag Rostock 1969.
DER FALSCHE MANN IM MOND. Utopischer Roman, Hinstorff Verlag Rostock 1970.
DER NARRENSPIEGEL, Hinstorff Rostock 1971.
DER ASTRONOMISCHE DIEB. Utopische Anekdoten, Verlag Das Neue Berlin 1973.
VOM HIMMEL HOCH oder Kosmisches Allzukosmisches, Verlag Das Neue Berlin 1974.
DER STERNENKAVALIER. Eine Utopie, Verlag Das Neue Berlin 1976.
DER ESEL ALS AMTMANN oder Das Tier ist auch nur ein Mensch, Buchverlag Der Morgen Berlin 1977.
DER HIMMEL FÄLLT AUS DEN WOLKEN. Heitere Spiele, Buchverlag Der Morgen Berlin 1977.
KANTINE. Eine Disputation in fünf Paradoxa, Hinstorff Verlag Rostock 1977 (2., die Bühnenfassung berücksichtigende Auflage: 1981).
PLEBEJADE oder Die wundersamen Verrichtungen eines Riesen, Buchverlag Der Morgen Berlin 1978.

HANDBUCH DER HEITERKEIT, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1979.
DER INDISKRETE ROBOTER. Utopische Erzählungen, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1980.
DIE OCHSENWETTE. Anekdoten nach dem Orientalischen geschrieben, Hinstorff Verlag Rostock 1980
KUNST DES HUMORS - HUMOR DER KUNST. Beitrag zu einer fröhlichen Wissenschaft, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1980.
GERHARD BRANSTNERS SPRUCHSÄCKEL, Buchverlag Der Morgen Berlin 1982.
DIE UNMORALISCHE TUGEND Nepomuks, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1982.
DAS EIGENTLICHE THEATER ODER DIE PHILOSOPHIE DES AUGENBLICKS. Ein Traktat - Ein Spiel - Ein Vergleich, Mitteldeutscher Verlag Halle - Leipzig 1984.
DAS VERHÄNGNIS DER MÜLLERSTOCHTER. Sänge und Reime, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1985.
DER NEGATIVE ERFOLG. Phantastische Geschichten, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1985.
HEITERE POETIK. Von der KANTINE zum THEATER, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1987.
HEITERE DRAMATIK. Vom Talisman zum Schwitzbad, Mitteldeutscher Verlag Halle-Leipzig 1988.
REVOLUTION AUE KNIEN oder Der wirkliche Sozialismus. Philosophisch-Politische Essays, Verlag am Park Berlin 1997.
ROTFEDER. Die Todsünden des „realen Sozialismus" und andere Welterfahrungen, Verlag am Park Berlin 1998.
WITZ UND WESEN DER LEBENSKUNST oder Die zweite Menschwerdung. Fortgesetzter Marxismus Essays und Glossen, GNN Verlag Schkeuditz 1999.
MARXISMUS DER BELETAGE. Ansätze einer Philosophie der Politischen Ökonomie (Marxistisches Forum, Heft 25) Berlin, Januar 2000.


Verlag:

EDITION digital

Veröffentlicht:

2012

Druckseiten:

ca. 109

Sprache:

Deutsch

Medientyp:

eBook


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