Die Bibelkritik, die ihren Anfang in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm und an den meisten christlich-theologischen Ausbildungsstätten ihren Siegeszug erlebte, war eine Theologie, der man keineswegs vorwerfen konnte, dass sie das Pferd von hinten aufzäumte.
Liberale Theologen arbeiteten sich systematisch an allen Büchern der Bibel sowie an allen hermeneutischen Grundprinzipien ab, bis sie alle grundlegenden Wahrheiten der Bibel entmythologisiert, entkräftet, entwertet, verwässert oder umgedeutet hatten. Ihre Theologie wurde vom Zaumzeug der Bibelkritik so eingeengt, dass ein wirksames Bezeugen der Wahrheit der Bibel unmöglich wurde.
Diese Abkehr von Gottes Wort lähmte wahre Christusnachfolge und zog unweigerlich Folgen nach sich, deren Früchte heute nur zu offenkundig sind.
Der geistliche Niedergang, der vor allem die liberalen Kirchen des Mainstreams erfasste, machte nicht vor dem Evangelikalismus halt. Grundlegende Überzeugungen des klassischen Evangelikalismus bis in die 1950er Jahre, die man als bibeltreu oder konservativ-evangelikal bezeichnen könnte, gehören im heutigen Mainstream-Evangelikalismus der Vergangenheit an.
Was ist ein Evangelikaler? Wie kam es zu dem geistlichen Niedergang innerhalb des Evangelikalismus? Und was sind Merkmale wahrer biblischer Nachfolge in Lehre und Praxis? Auf diese Fragen will diese kurze Schrift Antworten geben.