Georg Engelbert Graf greift in seinem Roman "Das Winzerfest" die bereits in seinem 1936 erschienen Theaterstück "Wir kurbeln selber an" beschriebene Entstehungsgeschichte des Bergsträßer Winzerfestes wieder auf und schickt den Leser durch das fiktive, aber als Bensheim zu erkennende, Holdersheim. Holdersheim leidet wie viele Städte unter der wirtschaftlichen Not der Nachkriegszeit: die Stadtkasse ist leer. Alle Mittel sind recht, um in irgendeiner Form wieder an Geld zu kommen und die Stadt und die Gemeinschaft wieder zum Leben zu erwecken. Doch nicht nur die Holdersheimer bemühen sich Geld aufzutreiben. Ein windiger Geschäftsmann nutzt die Verzweiflung aus und suggeriert, dass Holdersheim aufgrund eines "Bodenschatzes" zu einem zweiten Wiesbaden aufsteigen könnte. Doch seine Art und sein Egoismus stoßen auf Gegenwehr und die Holdersheimer können ihn mit List und Tücke in die Schranken weisen und durch ihr ins Leben gerufene Winzerfest die Stadt zu neuem Glanz verhelfen. Irrungen und Wirrungen prägen das Stück und nicht nur eingefleischten Bergsträßern wird so manches Schmunzeln beim Lesen über das Gesicht huschen...