Dass Fort Benton ein ziemlich mieser und ruhiger Ort war, kümmerte mich nicht besonders. Denn es gab Dolly Boston hier. Sie war die Besitzerin von Dolly's Saloon und gebot über zwei Dutzend Mädchen und ein Dutzend Barkeeper, Bankhalter und Hauspolizisten. Von Dolly konnte ich alles haben, jawohl, alles. Wenn ich gewollt hätte, wäre ich in Dolly's Saloon der Prinzgemahl gewesen. Aber das wollte ich nicht. Mir genügten Dollys Wärme und Zärtlichkeiten. Sie war eine Frau, die einem Mann das Paradies bereiten konnte, wenn sie ihn liebte. Und mich liebte sie, da gab es keinen Zweifel.
Es war am frühen Mittag, als ich nach einer langen Nacht erwachte. Dolly lag noch in meinem Arm, so wie sie eingeschlafen war. Sie lächelte im Schlaf. Ich wollte sie auf die Nasenspitze küssen, doch das hätte sie wahrscheinlich geweckt, und so ließ ich es bleiben und sah zum Fenster. Von dort kam nicht viel Heiligkeit herein, obwohl es schon fast Mittag war. Es war auch merkwürdig still, sehr viel stiller als sonst um diese Tageszeit in Fort Benton.
Unwillkürlich seufzte ich. Denn meine Zeit des Faulenzens war vorbei. Gleich darauf klopfte es auch schon leise an der Tür ...