Es ist noch früher Morgen, als Gus Woodward sich erhebt und ans Fenster tritt. Er öffnet es, beugt sich hinaus und blickt die Hauptstraße hinauf und hinunter. Dann blickt er hinüber zum Hotel, und dort erscheint Brooke Denver am Fenster. Er sieht ihr Lächeln und erwidert es. Dabei verändert sich sein Gesicht, sodass die tiefen und dunklen Linien etwas weniger hart wirken. Auch sein zumeist fest geschlossener Mund verliert ein wenig von seiner Härte. Für Augenblicke ist er nur noch ein Mann, der sich über den Anblick einer begehrenswerten Frau freut. Ein Gefühl der Wärme erfüllt ihn. Er winkt ihr zu.
Sie aber ruft: »In zehn Minuten gibt es Frühstück, Sheriff.«
Er will gerade antworten. Aber dann sieht er plötzlich einen Mann kommen, den er sofort erkennt, obwohl er ihn seit dem Krieg nicht mehr gesehen hat. Dieser Mann kommt aus dem Mietstall, wo er gewiss sein Pferd untergebracht hat. Vielleicht schlief er auch dort im Heu. Er ist unrasiert, ungewaschen und ziemlich abgerissen. Und dennoch bewegt sich der Mann stolz und selbstbewusst.
Ja, da kommt Vance, denkt Gus Woodward, da kommt Vance Clayborne. Und indes er dies denkt, wird er wieder an seine eigene wilde und rauchige Zeit erinnert, an seine böse Zeit, auf die er nicht stolz ist, weil er hart an der Grenze zwischen Gut und Böse ritt.
Vance Clayborne erinnert ihn wieder an jene Zeit. Denn damals waren sie Sattelgefährten ...