von G.A.Henty
Eine Erzählung über die Kreuzzüge
"Mächtig war die Menge, die sich zum ersten Kreuzzug versammelte. Die Mönche warfen ihre Roben beiseite und griffen zu Schwert und Panzer; sogar Frauen und Kinder schlossen sich dem Tross an. Was, mein Sohn, konnte man von einem so zusammengestellten großen Heer erwarten? Ohne Anführer, ohne Disziplin, ohne Taktik, ohne Möglichkeit, sich zu verpflegen, wurden sie bald zu einer Geißel des Landes, durch das sie zogen.
Sie zogen durch Ungarn, wo sie die Felder stark verwüsteten, und kamen nach Bulgarien. Hier fielen die Menschen mit Erstaunen und Entsetzen über diese große Horde hungriger Menschen, die wie Heuschrecken über sie herfielen, mit dem Schwert über sie her, und sie fielen in großer Zahl. Die erste Schar, die in dieses Land eindrang, ging elend zugrunde, und von der ganzen großen Schar, die anfangs nicht weniger als zweihundertfünfzigtausend Menschen zählte, gelangten nur etwa hunderttausend nach Kleinasien. Das Schicksal dieser Menschen war nicht besser als das derjenigen, die in Ungarn und Bulgarien umgekommen waren. Nach schwerem Leid und Verlusten erreichten sie schließlich Nicäa. Dort gerieten sie in einen Hinterhalt, und es ist zweifelhaft, ob von der ganzen undisziplinierten Masse, die Petrus dem Eremiten gefolgt war, zehntausend jemals nach Hause zurückgekehrt sind.