Adam Ries (1492 – 1559) zählt zu den bedeutenden deutschen Rechenmeistern, vermochte er doch wie kein anderer die als schwierig geltende Mathematik dem „gemeinen Mann“ verständlich zu machen, so dass „ein jeder die Rechenkunst mit Lust und Fröhlichkeit begreifen“ konnte. Sein bekanntes in Deutsch verfasstes Lehrbuch Rechenung auff der linihen und federn ... , das sowohl das Rechnen auf dem Rechenbrett wie auch das Ziffernrechen umfasst, wurde bis ins 17. Jahrhundert über 120-mal aufgelegt und avancierte damit zu einem Bestseller der frühen modernen Mathematik.
Weniger bekannt ist, dass Ries – seit 1522/23 im erzgebirgischen St. Annaberg sesshaft und eine private Rechenschule betreibend – auch öffentliche Ämter im Bergbau ausübte: als Rezessschreiber, als Gegenschreiber wie auch als Zehntner. Als „Bergmann von der Feder“ genoss er damit das Vertrauen des sächsischen Landesherren.
Die Schrift gibt einen Einblick in die Spezifik der jeweiligen Ämter und deren vielfältige Aufgaben.