Die Mauer war gefallen, und ein neues, geeintes Deutschland sollte entstehen. Endlich Freiheit, Wohlstand und Demokratie für alle Deutschen! Doch bald schon wich die Freude der Ernüchterung: Arbeitslosigkeit und Unsicherheit holten die Menschen ein. Deutschland vereinigt, aber doch gespalten – wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich. Im Herbst 2020 liegt die Wiedervereinigung 30 Jahre zurück. Aus diesem Anlass hat Freya Klier, die aktiv und maßgeblich an der Widerstandsbewegung gegen das Regime innerhalb der DDR beteiligt war, Zeitzeugen dazu eingeladen, sich an die Wende mit ihrer Euphorie und an die Entwicklungen danach zu erinnern.
Umbruchzeiten: Zwischen einem vergangenen Gestern und einem unbekannten Morgen befindet sich ein ganzes Volk in einem Ausnahmezustand, schwankend zwischen Angst und Euphorie. 1990 ist die friedliche Revolution gelungen, die Mauer ist gefallen. Doch was kommt nun? Vom Dissidenten und Widerstandskämpfer, vom einfachen Arbeiter bis zum Journalisten oder Politiker: Zeitzeugen aus Ost- und Westdeutschland erinnern sich an eine bewegt Zeit des Umbruchs und daran, was folgen sollte. Dabei steht eine Frage im Hintergrund: Ist die Wiedervereinigung gelungen, oder sind wir immer noch auf dem Weg, an dessen Ende das zusammen kommt, was zusammen gehört?
Mit Beiträgen von Jörg B. Bilke, Heidi Bohley, Helga Druxes, Andreas Dürr, Monika Fabricius, Gesine Keller, Freya Klier, Stephan Krawczyk, Editha Krummreich, Reiner Kunze, Norbert Lammert, Doris Liebermann, Katharina Oguntoye, Norbert F. Pötzl, Friedhelm Schülke, Rainer Seidel, Peter Tauber, Lothar Tautz, Wolfgang Thierse und Herbert Wagner.