Die von der deutschen Wehrmacht im Sommer 1944 von Nordfrankreich aus gegen London eingesetzte Flugbombe V1 - erster Vorläufer der heutigen Marschflugkörper - gehörte zu Hitlers "Geheimwaffen". Die genaue Kenntnis ihrer Baupläne gehörte zweifellos zur wichtigsten Kriegsbeute der Alliierten 1945.
Der geheimdienstliche Schutz der V1-Abschussrampen an der Kanalküste in Nordfrankreich, von November 1944 bis März 1945 auch in Westdeutschland und in Holland sollte Spionage und Sabotage durch alliierte Geheimdienste und vor Ort tätige Widerstandsgruppen verhindern.
Durch internationale Forschungen konnten die Autoren erstmals Licht in das Dunkel dieser speziellen deutschen Gegenspionage, der sogenannten "Abwehrstelle Arras" bringen. Über sie war bisher so gut wie nichts bekannt, da die Akten mehrerer ihrer Agenten noch vor kurzer Zeit beim Bundesnachrichtendienst in Pullach und in französischen Archiven unter Verschluss lagen.