»Ich weiß nicht…« Die Frau am Telefon war unsicher.
»Nur keine Hemmungen, Ellen.« Die Stimme von Jay Rafferty klang warm und verständnisvoll. »Erzähl es all den Hörern da draußen in New York.«
Und die verzweifelte Anruferin faßte Vertrauen. Schließlich sprach sie ja nicht mit irgend jemandem, sondern mit Jay Rafferty. Dem Radio-Moderator, dessen Name in der Ostküstenmetropole bekannter war als der des Bürgermeisters. »Es stimmt nicht mehr zwischen Hank und mir. Hank ist mein Mann, mußt du wissen.«
»So. Es stimmt nicht mehr zwischen euch.« Plötzlich schlug die Stimmlage von Raffertys Organ um. Seine Stimme klang wie ein Messer. Wie ein rostiges, stumpfes Messer, das große Wunden reißt. »Wieso meinst du eigentlich, daß dejne läppischen Hausfrauenproblemchen mich und ein paar Millionen andere New Yorker überhaupt interessieren? Daß du uns nicht damit zu Tode langweilst, eh?«
Die Anruferin war zu schockiert, um antworten zu können. Und der Radio-Talkmaster setzte nach: »Ich mache diesen Job schon ein paar Jahre verdammt erfolgreich. Und weißt du auch, warum, Ellen? Weil ich die Menschen kennengelernt habe. Ich höre sofort, was mit ihnen los ist. Und ich muß sagen, daß ich deinen Mann verstehen kann. Du bist nichts weiter als eine dumme Schlampe! Eine miese, dumme Schlampe, Ellen!«