Was ist eigentlich "normal"?
Eine Annäherung an die tieferen Ursachen psychotischer Zustände
Ein erfolgreicher Mann, eine treu sorgende Frau, zwei Töchter - Familie Rein ist eigentlich völlig normal. Und doch führen die Abhängigkeiten untereinander, Berge von uneingestandenen Wünschen und nicht gelebten Gefühlen scheinbar zwangsläufig ins Elend: Barbara, die älteste Tochter, arrangiert ihre (Über-)Lebensstrategien in diesem Umfeld von Anfang an so, dass sie auffällig wird. Als junge Frau wird sie schwer psychotisch.
Frank Matakas beschreibt an diesem fiktiven Fall - gewissermaßen der Quersumme vieler seiner Fälle als Psychiater und Psychoanalytiker -, wie sich psychische Auffälligkeiten auf der persönlichen, der familiären und der gesellschaftlichen Ebene erklären lassen könnten. Romanhaft zu lesen packen die Schilderungen den Leser mehr als alle Fiktion: Immer wieder muss er erkennen, wie es auch um ihn selbst und das eigene Umfeld bestellt ist. Vor allem aber erweckt das Buch in ihm ein tieferes Verständnis für die Individualität und innere Ordnung anderer, erscheint sie nun krankhaft oder "normal".