Kalabrien 1918. Die Welt, in die Michelino hineingeboren wird, ist geprägt von Elend und Not. Der mörderische Weltkrieg hat nicht nur Städte und Landschaften zerstört, sondern auch die Moral von Menschen. In Michelinos Heimat herrscht der Hunger und verwandelt Männer in skrupellose Bestien. Seine Mutter, die schöne Ernesta, kämpft jedoch mit allen Kräften darum, ihren Sohn zu schützen und ihm ein Heim zu schenken. Als ihr geliebter Mann aus dem Krieg heimkehrt, scheint für die kleine Familie ein neuer Anfang möglich. Dann aber wird die zarte Hoffnung über Nacht erbarmungslos ausgelöscht: Männer ohne Gewissen stechen den Familienvater nieder, um ihm sein bisschen Vieh zu rauben, und lassen Mutter und Kind ohne Schutz zurück. Michelino wird diese Ereignisse nie vergessen. Er wächst zu einem jungen Mann heran, der nur einen Gedanken kennt: Rache. Alles setzt er daran, die Mörder, die sein Leben zerstörten, zu bestrafen, und übertrifft dabei jeden von ihnen an Brutalität. Eine aber stellt in ihrem gnadenlosen Rachefeldzug selbst ihn in den Schatten: Seine Mutter Ernesta, die geheimnisvolle Schwarze Witwe, die bald über Kalabriens Grenzen hinaus Verbrechern das Fürchten lehrt. In gewohnt schillernder, mitreißender Manier erzählt Francesco Sanzo vom Kampf zweier einzelner Menschen gegen das organisierte Verbrechen – und von einem Band der Liebe, das in der barbarischsten Gewalt unzerstörbar bleibt.