Ein junger, in der bürgerlichen Gesellschaft Westeuropas herangewachsener Mann wird in die Tiefen der west-afrikanischen Welt verschlagen und beschreibt einen Prozess der Assimilierung, wie ihn wohl nur wenige Touristen in ähnlicher Form erlebt haben dürften. Ende zwanzig, in einer Phase der Desorientierung und ohne greifbare Lebensperspektiven erlebt der Protagonist die Integration in eine ihm bis dato vollkommen fremde Welt mit ihren ebenso fremden Moral- und Wertvorstellungen. Dass er dabei seine eigene Geschichte niemals vergisst, sondern seine Erfahrungen in Afrika stets im Gegenlicht der eigenen Herkunft und Erziehung sieht, macht den besonderen Reiz dieses Buches aus. Aus dem Erlebnis der Fremde ergibt sich ein ungewohnter Blick auf die eigene, westliche Welt und Gesellschaft, der ebenso kritisch wie vollständig unideologisch ist. Am Ende bleibt eine gewisse Ratlosigkeit zurück, die in Zeiten der Hochkonjunktur politischer Rezepturen höchst willkommen und stellenweise sogar ergreifend ist.