Kann man das perfekte Verbrechen begehen? Gibt es so etwas wie einen "gerechten Mord", der zwar eine Person das Leben kostet, dafür aber vielen anderen Menschen nützt?Lässt sich das menschliche Gewissen durch rationale Überlegungen zum Schweigen bringen?Diesen Fragen spürt Fjodor M. Dostojewski in seinem Roman Schuld und Sühne nach. Das hierzulande bekannteste und beliebteste Werk des russischen Autors schildert in einer meisterlich aufgebauten Kriminalgeschichte den Mord des Studenten Raskolnikow an einer alten Pfandleiherin und die anschließenden Gewissensqualen des Mörders. Raskolnikow hält sich für eine Art Übermensch, er vergleicht sich mit Napoleon und sucht seine Tat mit rationalen Argumenten zu rechtfertigen. Doch nach dem Mord schlittert er in eine langsame, nagende Verzweiflung, die sein schlechtes Gewissen verursacht. Die tugendhafte Prostituierte Sonja kann ihn schließlich dazu überreden, seine Schuld einzugestehen und ein neues Leben zu beginnen. Dostojewski schildert, dem russischen Realismus verpflichtet, das soziale Elend auf den Straßen von St. Petersburg.In einer leicht verständlichen, zupackenden Sprache gelingt ihm der "größte Kriminalroman aller Zeiten" (Thomas Mann) und gleichzeitig eine packende Psychostudie, die die Abgründe in der Seele eines Mörders ausleuchtet.