Im fiktiven deutschen Kurort Roulettenburg wartet die Familie eines hoch verschuldeten russischen Generals auf eine Erbschaft aus Moskau. Die Hoffnung erweist sich als trügerisch: Die angebliche Erbin reist quicklebendig aus Moskau an, erklärt der Generalsfamilie, dass sie nichts erben werde und begibt sich umgehend in das örtliche Spielcasino. Dort verspielt sie ihr gesamtes Vermögen. Polina, die Tochter des Hauses, wirft sich in ihrer Verzweiflung dem Ich-Erzähler an den Hals, der als Hauslehrer der Familie arbeitet. Bisher hatte sie ihn offen verachtet. Dennoch macht sich der Ich-Erzähler mit seinem letzten Geld auf den Weg zu Spielbank, um den Schuldenausgleich der Familie zu erreichen. Tatsächlich gewinnt er. Doch ab diesem Moment hat auch ihn die Spielsucht erfasst.
Im Roman »Der Spieler« von 1867 verarbeitet Fjodor Dostojewski seine eigenen Erfahrungen mit dem Glücksspiel. Dostojewski besuchte auf seinen Reisen nach Westeuropa mehrmals das Spielcasino in Wiesbaden und verspielte dort hohe Summen.