Dem Unglücklichen gehört unsere Sympathie, auch wenn er sein Schicksal selbst verschuldet hat. Er verdient sie umso mehr, sofern er an seinem Unglück emporwächst und es mit Würde trägt. Jene Marie Antoinette, die uns Ferry Rocker hier vor Augen führt, ist bereits zur tragischen Größe herangereift. Sie ist nicht mehr die leichtfertige, oberflächliche Prinzessin mit der vernachlässigten Erziehung, wie sie aus Wien nach Paris gekommen war; sie ist bereits die pflichtbewusste Mutter und besorgte Gattin, die mit ihrem Gemahl und den Kindern Frankreich heimlich zu verlassen gedenkt. In dramatischer Spannung wird uns die Flucht geschildert, ihr Misslingen und schließlich der Weg in den Kerker. Weitere Fluchtpläne missglücken, das Ende naht - die Fahrt auf dem Henkerkarren. Ferry Rocker hat das Schicksal der Tochter Maria Theresias nicht nur in hinreißender Sprache, er hat es auch mit aller berechtigten Voreingenommenheit für seine Heldin erzählt.