Um eine »dörfliche Carmen« geht es in der Titelnovelle dieses vierten Bandes von Fasil Iskander mit sieben weiteren Tschegemer Episoden, die jedoch immer weiter aus dem geschichtsträchtigen Bergdorf hinausführen.
Tschegem selbst erscheint nun als nostalgisch verklärter Ort, immer weiter ins Mythische und Unwirkliche entrückt. Der Leser ist aus der wundersamen Welt der Berge vertrieben und findet sich mit Iskanders Helden auf dem flachen Land wieder: Dort, wo die Wunden der Kollektivierung, des Terrors, der Diktatur der Bürokraten noch keinesfalls verheilt sind, nun bereits aber neue geschlagen werden durch die Bürgerkriegskämpfe im Kaukasus.
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)