"Ich habe nicht mein eigenes Leben gelebt - das Leben hat mich gelebt." Renée-Marie Hausenstein Erst im Alter von vierzehn Jahren erfuhr Renée-Marie, Tochter von Wilhelm Hausenstein, namhafter Kunsthistoriker und erster deutscher Botschafter in Paris nach dem Zweiten Weltkrieg, dass ihre Mutter Jüdin ist. 1942 konnte die 20-Jährige, nachdem sie eine Scheinehe eingegangen war, nach Brasilien emigrieren, wo sie als mutmaßliche Spionin fast drei Monate inhaftiert war und sich allein durchschlug, während ihre Eltern in Deutschland nur knapp der Deportation entgehen. Das Leben der heute 90-jährigen Renée-Marie Parry Hausenstein blieb unstet, ein Pendeln zwischen der alten und neuen Welt, war geprägt von der Suche nach einer Aufgabe und ihrer Bestimmung.