In der spannenden Biographie des ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss (1884-1963) spiegelt sich die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts auf besondere Weise. Heuss steht für eine bürgerliche Tradition deutscher Demokratiegeschichte. Als Bildungsbürger im 19. Jahrhundert verwurzelt, musste er sich als Politiker, Publizist und Redner im "Zeitalter der Extreme" behaupten. Dabei zeigte er sich erstaunlich immun gegenüber den totalitären Ideologien seiner Zeit.
So wurde Theodor Heuss nach 1945 zu einem der wichtigsten Vertreter der demokratischen Neugründung Deutschlands. Als Bundespräsident vermittelte er eine politische Kultur, die ihm im In- und Ausland hohes Ansehen verschaffte und die Bundesrepublik dauerhaft in die westliche Wertegemeinschaft integrierte.