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Ernst Wichert (1831-1902) war ein deutscher Schriftsteller und Jurist. Er hat als Dichter und Kenner seiner ostpreußisch-litauischen Heimat der Nachwelt sein Bestes gegeben. Gerade in den "Litauischen Geschichten" treten die deutschen Züge dieser Heimatkunst am deutlichsten hervor, als deren gediegenster Vertreter Ernst Wichert nicht nur seinen Zeitgenossen galt, sondern auch heute noch im Gedächtnis des literarischen Deutschlands fortlebt. Sein Leben und sein Schaffen wurzeln tief in dem geistigen Boden seiner engeren Heimat Ostpreußen mit ihrem so einfachen, aber liebreizenden Landschaftsbild, der belebenden Würze seiner tiefen, romantischen Wälder, mit den klaren Augen seiner idyllischen Seen, mit dem gesunden, kräftigen Hauch der Ostsee und der an die Riviera erinnernden samländischen Steilküste. Mit diesem Fleckchen Heimaterde im nördlichsten Zipfel der deutschen Nordostmark, die auch das Kleinste nicht ohne hartes Ringen hergibt, aber einen eigentümlichen Zauber auf ein empfängliches Dichtergemüt auszuüben vermag, verwuchs Ernst Wicherts literarisches Schaffen zu einer wesenhaften Art originellen Gepräges. Von ostpreußischer Art war sein Denken und Fühlen, sein gerader, allem Gemachten und Unschönen abholder Sinn, sein stark ausgeprägtes Pflicht- und Verantwortungsgefühl als Richter und Dichter. Es steckte etwas von dem kategorischen Imperativ seines großen Landsmannes Kant in seinem Fleisch und Blut und bestimmte seinen der Pflicht und Arbeit geweihten Lebensweg. "