Zeitlebens kämpfte Ernst Toller (1893-1939) für die Demokratie, für Freiheit und Selbstbestimmung, gegen Unterdrückung, Faschismus und Entrechtung. So wird er, der Sanfte und Nachdenkliche, im Jahr 1918 in München zu einem der Anführer der Räterepublik. Das basis-sozialistische Experiment scheitert nach wenigen Wochen, von reaktionären und präfaschistischen Freikorpstruppen niedergeknüppelt. Toller verbringt danach fünf Jahre in Festungshaft - literarisch seine produktivste Zeit. In der Haft entstehen seine bedeutendsten Bühnenstücke, die in nicht weniger als 27 Sprachen übertragen werden; und zum Ende der Dekade wird Toller der bekannteste lebende deutsche Dramatiker - bekannter als Carl Sternheim, Georg Kaiser oder Brecht.