Ernst-Michael Kranich zeigt in feinsinnigen Blumenbetrachtungen und im Nachspüren seelischer Stimmungen, dass Farben, Formen, Wuchs und Blütenbildungen einzelner Pflanzen mit bestimmten menschlichen Gefühlen korrespondieren. Nicht nur im Menschen, auch in der Pflanzenwelt zeigen sich seelische Haltungen und Gebärden. So entsteht anfänglich die Erkenntnis einer Welt, in der Mensch und Natur innerlich zusammengehören.
In fünfundzwanzig Betrachtungen bekannter Blütenpflanzen nähert sich Ernst-Michael Kranich deren Besonderheiten und erschließt ein Verständnis dafür, wie die im Jahreslauf sich entwickelnde Pflanzenwelt seelischen Regungen des Menschen entspricht; einzelne Pflanzen zeigen eine Verwandtschaft zu Gefühlen, die wir in unserem Inneren vorfinden und beobachten können. Die Pflanze ist Bild – sie verweist mittelbar auch auf die innere Befindlichkeit des Menschen: von der Sehnsucht im Vorfrühling über Hoffnung und Begeisterung bis hin zur Wehmut im Herbst. Methodisch klar entwickelt Kranich einen Ansatz, der zur Überwindung der Spaltung zwischen Mensch und Natur beitragen kann.