Wenn die Sonne durch die Seitenfenster von San Spirito di Firenze fällt, wirft sie markante längliche Schatten an den Säulen der Kirchenschiffe. Säulen, die entfernt an jene riesigen Lamellen vor der großen Fensterfront im Haus 2 der Berliner Staatsbibliothek erinnern. Sie brechen das Licht der Abendsonne so, dass sich das Lindgrün des Teppichbodens in den Lesesälen als noch linder, das Weinrot der Stuhlbezüge als noch samtiger erweist.
Mit solchen Vergleichen sucht der 2. Band der Memoiren Hans Scharoun, dem genialen Baumeister der Bibliothek am Potsdamer Platz, auf die Spur zu kommen. Wer hätte gedacht, dass es sich um ein fast sakrales Gebäude handelt. Der Leitung des Hauses wird empfohlen, den damit verbundenen Maßstäben wenigstens annähernd gerecht zu werden.