Der Beitrag ‚Psychologische Probleme des Alterns‘ ist der einzige Beitrag, den Fromm direkt zur Frage des Alters und Alterns verfasst hat. Gegenüber den gängigen Klischees bei der Einschätzung der Probleme des Alters und Alterns (Konsum, Langeweile, Zeit totschlagen) erkennt Fromm, dass bestimmte Charakterzüge, die alte Menschen unausstehlich oder auch liebenswert machen, keine Folge des Altersprozesses selbst sind; vielmehr sind die Besonderheiten des Alters als Ausdruck der Möglichkeit zu sehen, die im Berufsleben nötigen Persona-Haltungen aufgeben zu können, so dass der wahre Charakter eines Menschen zum Vorschein kommt. Fromm zeigt diesen „Verwandlungsprozess“ hinsichtlich nekrophiler Tendenzen, bei Abhängigkeitshaltungen und bezüglich des Neids auf.