Die Frage eines garantierten Einkommens für alle oder gar eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle, wie sie in Europa diskutiert wird, ist nicht neu. Sie wurde bereits vor über 60 Jahren in den Vereinigten Staaten diskutiert. Bereits 1955 hatte sich Erich Fromm in seinem Buch "Wege aus einer kranken Gesellschaft" für ein garantiertes Einkommen für alle ausgesprochen.
Den Beitrag "Psychologische Aspekte zur Frage eines garantierten Einkommens für alle" hat Fromm für einen von Robert Theobald herausgegebenen Sammelband zum Thema Grundeinkommen verfasst. Die inzwischen erfolgte Liberalisierung der Märkte hat auch dazu geführt, dass die sozialen Sicherungssysteme instabil geworden sind und immer mehr Menschen ohne ein ausreichendes Erwerbseinkommen in Armut oder am Rande der Armut leben müssen. Ein bedingungsloses Grundeinkommen kann dem entgegenwirken, befreit das Bedürfnis des Menschen zu arbeiten vom Zwang zur Erwerbsarbeit und gibt den Verlierern auf dem Markt ihre Würde wieder zurück.