Zwischen1943 und 1951 entstanden drei Beiträge, in denen sich Fromm mit sexualpsychologische Fragen auseinandersetzt. Genauer gesagt, mit der Frage des Selbstverständnisses der Geschlechter und der Frage des Unterschieds der Geschlechter. Hintergrund für die Entstehung der Beiträge ist Fromms Abkehr von der Freudschen Sexualtheorie. Mitte der Dreißiger Jahre erkannte Fromm, dass unsere Gefühle und psychischen Strebungen nur sehr wenig mit dem Sexualtrieb zu tun haben, aber sehr viel mit der Art und Weise, wie wir auf die Wirklichkeit und andere Menschen bezogen sind.
So stellte sich die Frage neu, welche Rolle die Sexualität und die Genderfrage für die Charakterbildung spielen. Im Beitrag "Geschlecht und Charakter" geht es um die psychologische Genderfrage aufgrund der unterschiedlichen biologischen Beschaffenheit von Mann und Frau.