Dass sich Erich Fromm in diesem aus einem Vortrag entstandenen Beitrag mit den ‚Grundpositionen der Psychoanalyse‘ beschäftigt, hat einen besonderen, auch persönlichen Hintergrund: Der 1961 in Düsseldorf gehaltene Vortrag war der erste, den Fromm nach Ende der Naziherrschaft in Deutschland und in deutscher Sprache hielt. Inhaltlich stellte Fromm die damals noch sehr kontrovers diskutierte Frage nach den „Grundpositionen“ der Psychoanalyse: Was kennzeichnet die Psychoanalyse im Unterschied zu anderen Psychologien? Welche Erkenntnisse und Methoden sind unverzichtbar und welche nicht? Fromm lässt in seinem Vortrag keinen Zweifel daran aufkommen, dass sein bezogenheitstheoretischer und sozial-psychoanalytischer Ansatz zwar ein revidierter, aber doch durch und durch psychoanalytischer Ansatz ist und dass es ihm wie Freud um die Erkenntnis der meist unbewussten irrationalen Antriebskräfte des Menschen geht.