Die Tür öffnete sich nur wenige Zentimeter und ließ einen gemischten Geruch von Knoblauch, Tequila, abgestandenem Zigarettenrauch und Schweiß in die dunkle Gasse strömen. Ein Mexikaner in einer karierten Jacke und einem breitkrempigen Hut streckte seinen Kopf heraus und sagte: "Ps-st!"
Stephen Klaw tastete sich durch die stinkende Gasse und blieb kurz stehen. Seine Hände steckten tief in seinen Manteltaschen.
Irgendwo in der Dunkelheit huschte eine Ratte davon, die ein schleimiges Geräusch von sich gab. Nicht weit entfernt läutete eine Kirchenglocke die Mitternachtsstunde ein, und hoch oben am Himmel heulten die Motoren eines Patrouillenflugzeugs dem schwarzen, mondlosen Himmel trotzend auf. Aber hier in der Gasse gab es kein anderes Lebenszeichen als die huschende Ratte und das zischende Flüstern des Mexikaners.
In der Hand des Mexikaners schimmerte das Metall matt. Er hielt eine Pistole dicht neben sich, während er in die Dunkelheit spähte und versuchte, die Gestalt von Stephen Klaw zu erkennen.
Klaw war an der schmutzigen Wand, fast direkt gegenüber der Tür, unbeweglich geworden. Er wartete nur ein oder zwei Sekunden, dann sagte er leise: "Aqui."
Der Mexikaner zuckte zusammen, als hätte man ihn erschossen.
Klaw gluckste. Dann sprach er sehr leise, auf Englisch. "Wohnt hier Enrico Morales?"
Der Mexikaner zögerte. Dann sagte er: "Entschuldigen Sie, Señor, bitte. Erlauben Sie, dass ich mir Ihr Gesicht ansehe? Eine Taschenlampe für einen Moment, ja?"
"Einen Moment lang, ja", antwortete Klaw. "Aber legen Sie zuerst die Waffe weg. Es wäre zu schade, wenn Sie versuchen würden, sie zu benutzen. Ich habe dich im Griff."