Anarchisten definieren Anarchie als Ordnung ohne Herrschaft. Landläufig hingegen wird unter Anarchie der Zusammenbruch aller Ordnung verstanden: gesellschaftliches Chaos, Kampf aller gegen alle bis hin zu exzessiver Gewalt. Dem liegt die Auffassung zugrunde, eine Ordnung, in der Menschen friedlich und gedeihlich zusammenleben, könne nur durch herrschaftlichen Zwang aufrechterhalten werden.
Dieser weit verbreiteten Auffassung steht allerdings das Bedürfnis fast eines jeden gegenüber, möglichst nicht - von wem oder was auch immer - beherrscht zu werden. Oder umgekehrt und etwas emphatischer formuliert: die Sehnsucht fast eines jeden nach Freiheit.
In diesem Buch geht es um die Frage, ob und wie dieser Widerspruch aufgelöst werden könnte. Genauer: Unter welchen Bedingungen Ordnung ohne Herrschaft - also Anarchie - möglich sein könnte.