Walter Hartkopf, ein promovierter Dipl.-Kaufmann mit Lebensgrundsätzen aus der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts, wird Geschäftsführer einer GmbH. Er ist daran gewöhnt, dass andere das tun, was er erwartet und verursacht so Konflikte mit Mitarbeitern, die an partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Geschäftsleitung gewöhnt waren.
Auch seine Ehefrau weiß, dass der häusliche Frieden gefährdet ist, wenn sie nicht genau das tut, was er will.
Hartkopf wird zum Vorsitzenden eines gemeinnützigen Vereins, der Liga gegen Alkohol, gewählt und hat auch im Betrieb nach erheblichen Startschwierigkeiten Erfolge.
Aber es gibt ein Problem, das er nicht verbergen kann...
LESEPROBE:
Am nächsten Morgen war Hartkopf schon eine halbe Stunde vor dem üblichen Arbeitsbeginn im Betrieb. Weil er seine Assistentin Margot Körner begrüßen wollte, hielt er sich in der Nähe des Eingangs auf und bedachte nicht, dass er dadurch zur Verschlechterung des Arbeitsklimas beitrug. Die Mitarbeiter deuteten sein Verhalten als nicht gerechtfertigtes Misstrauen, weil die Arbeitszeit jedes Einzelnen elektronisch erfasst wurde. Manche, die an ihm vorbeigingen, grüßten ihn, andere gaben nicht zu erkennen, ob sie ihn bemerkt hatten. Er sah drei Frauen, die vor wenigen Minuten das Gebäude betreten hatten, schon wieder hinausgehen. Sie gingen auf den zum Betriebsgrundstück gehörenden Parkplatz, stiegen in ihre Autos und fuhren davon.
Als Hartkopf noch überlegte, welchen Grund es für das Verhalten der Frauen geben mochte, kam Heinz Brandt auf ihn zu. „Guten Morgen, Herr Hartkopf. Wir wollten gestern nach der Versammlung noch mit Ihnen sprechen, aber mir wurde gesagt, dass Sie in einem Taxi weggefahren waren. Wir hatten keine Zeit, auf ihre Rückkehr zu warten; deshalb kommen wir heute Morgen schon wieder hierher. Herr Becker wird auch gleich hier sein.“
„Ich konnte gestern nicht zurückkehren, weil es mir nicht gut ging. Ich ließ mich nach Hause fahren; aber wie Sie sehen, habe ich mich erholt und kann heute mit voller Kraft an die Arbeit gehen. Ich warte auf Frau Körner. Sie wird bestimmt pünktlich sein. Als ich vor drei Jahren mit ihr zusammenarbeitete, verspätete sie sich nie.“
Zunächst kam Kurt Becker, erkundigte sich bei Hartkopf, wie es ihm gehe und regte an, sofort ins Büro zu gehen. Im Vorzimmer sah Brandt auf dem Schreibtisch drei geschlossene Briefe, jeder mit der Aufschrift 'Herrn Hartkopf'. Er nahm die Briefe und als sie Hartkopf gegenübersaßen sagte er: