Im Herbst des Jahres 9 n. Chr. wurden in den Wäldern Germaniens drei römische Legionen von den eigenen Hilfstruppen, den Cheruskern, überfallen und niedergemetzelt. Der Feldherr der Römer, Varus, stürzte sich in sein Schwert. Die Schlacht, eine der empfindlichsten Niederlagen, die das Römische Reich jemals erlitt, prägte die Entwicklung Mitteleuropas und verhinderte angeblich die Romanisierung des späteren Deutschland. Was aber wollten die Römer in Germanien? Und wie geschah es, dass die beste Armee der Welt von Barbaren geschlagen werden konnte? Wer überhaupt war Arminius, der Sieger? Jenseits vertrauter Klischees, in denen Regen und Sturm, Wälder und Sümpfe und die Unfähigkeit des Varus noch immer die Hauptrolle spielen, wagt Ralf-Peter Märtin eine faszinierende neue Deutung der Ereignisse. Sein brillant geschriebenes Werk ist gleichzeitig eine Mentalitätsgeschichte Roms und dessen imperialen Anspruchs. In einem abschließenden Teil, der von den Humanisten und Luther, über Befreiungskriege und Reichsgründung 1871 bis hin zum Nationalsozialismus reicht, erzählt er, wie aus dem römischen Ritter Arminius der deutsche Nationalheld Hermann der Cherusker wurde.