Einer stirbt. Einer wird vergessen. Einer wird umgebracht. Etwas kommt abhanden. Was tun? ›Muttersterben‹, das sind Momentaufnahmen alltäglicher Erfahrungen, die vom Abschiednehmen handeln. Sie erzählen vom Erinnern und davon, wie der Versuch, sich Situationen und Vorgänge zu vergegenwärtigen, tragisch werden kann, oder absurd oder komisch. Kleinigkeiten werden zu Monstrositäten, Existentielles wird zur Bagatelle. So melancholisch wie unsentimental schildern die Geschichten die zum Teil grotesken Versuche, mit einem Verlust umzugehen, der plötzlich ein Eigenleben entfaltet.
Alles gerät zur Sensation und wird zugleich belanglos und nichtig. Eine Reise im Flugzeug lässt den Erzähler den Boden unter den Füßen verlieren, das Rauchen einer Zigarette transportiert die Leser unweigerlich in den Zoo, das Betrachten eines Fernsehkrimis bringt gehörig die Phantasie durcheinander. Hier lernt man das Tierreich kennen, besucht Berlin, Paris und Olevano Romano bei Rom und stellt vielleicht fest, dass Sprache sich auch immer selber spricht, nie aber die Dinge auf den Punkt bringen kann.