1869: Die Lebenswege der Schwestern Marie, Julie und Caroline scheinen vorgezeichnet. Erzogen als höhere Töchter, sollen sie ein Leben als Ehefrau und Mutter führen mit standesgemäßen, damenhaften Beschäftigungen. Marie, die Älteste, ist aber fasziniert von den Vorkämpferinnen der Frauenbewegung. Sie setzt eine Ausbildung zur Lehrerin durch und lebt fortan in Marburg als autonomer "Blaustrumpf". Julie heiratet zur Freude der Eltern zwar einen Casselaner Unternehmer. Nach dessen frühem Tod jedoch übernimmt sie, obwohl sechsfache Mutter, die Geschäftsführung. Und Caroline verliebt sich in einen ostindisch-niederländischen Seefahrer, der eine Plantage auf Java besitzt…
Der Roman basiert auf einer wahren Familiengeschichte und erzählt sie bis zu Julies Tod 1921. In diesem Mikrokosmos spiegeln sich die Geschichte des Kampfes um Gleichberechtigung und die komplexen Strömungen des Zeitgeistes. Die drei Schwestern überschreiten den vorgesehenen Weg zugunsten eines selbstbestimmten Lebens. Und folgen damit Maries Credo: "Warum nicht ein eigenes Leben wagen?"
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