Es handelt sich um einen Band mit zweiundzwanzig in sich abgeschlossenen Erzählungen unterschiedlicher Länge. Erzählt werden Geschichten aus der ostdeutschen Vor- und Nachwendezeit von unspektulären Menschen in alltäglichen Situationen, die plötzlich außer Kontrolle geraten. So ist von einem Mann die Rede, der sich während des politischen Umbruchs seiner Ehefrau heillos entfremdet und auf der Suche nach der verlorenen Zuwendung glaubt, einem schweigsamen Leidensgefährten wiederzubegegnen. Von einem jungen Paar, das sich auf eine Bootsfahrt über die Havelseen begibt und eine scheinbare Normalität in der Abnormität des geteilten Deutschlands lebt. Von einer jungen Lehrerin, die sich aus Verzweiflung über den ihr aufgezwungenen Lebensplan dem Alkohol verfällt und dabei einen früheren Kommilitonen nicht aus der Verantwortung entlässt. Von einer Komponistin, die dem Staatssicherheitsdienst der DDR zu verdanken hat, dass sie ihren Job an einem Klubhaus verliert, worauf sie an der neuen Unsicherheit ihres Lebens zu verzweifeln droht. Von einem berühmten Kammerchor, der in Jugoslawien auf eine Frankreichtournee vorbereitet werden soll und wegen der egoistischen Tat einer Sängerin in Gefahr gerät, mit einem Schlag alle seine Errungenschaften zu verlieren ... und von vielen anderen mehr.