Wer verzichtet schon gerne auf Macht? Die ehrliche Antwort lautet: die Allerwenigsten von uns. Unsere Haltung zu Macht ist häufig ambivalent, gilt diese doch als ein ebenso negatives wie notwendiges Phänomen. Macht hat viele Gesichter, Erscheinungsweisen und Formen. Diesen nachzuspüren, ist die Aufgabe, der sich das Buch »Metamorphosen der Macht« stellt. Nach einem kurzen Rundgang durch die sozialwissenschaftlich-philosophische Literatur zu dem Begriff und den Konzepten der Macht, problematisiert der Soziologe Dietmar Wetzel 50 Machtformen in prägnanten soziologischen Erkundungen des Alltags. Im Fokus stehen dabei szenische Begebenheiten und Praktiken des beruflichen Alltags, der privaten und der öffentlichen Sphäre. Mit einer solchen Problematisierung der Macht in ihren feinen Verästelungen verfolgt der Autor zweierlei Ziele: Zum einen klärt er über die Bedeutsamkeit und Allgegenwärtigkeit des Phänomens Macht auf. Zum anderen lotet er Momente der Gegenwehr und des Widerstands aus, verstehbar als Gegen-Macht, die seiner Überzeugung nach zu einem umfassenden und zeitgemäßen Machtverständnis gehören.