Ein Mann Anfang 40, Zeitungs-Redakteur mit Zukunftsaussichten, eine Ehe mit normalen Problemen führend, eine beruhigende Erbschaft im Hintergrund und in der Gesellschaft eine reputierliche Rolle spielend – ein solcher Mann kann, möchte man meinen, so weitermachen.
Andreas, genannt Andy, tut's nicht. Statt wie bisher mehr oder weniger bequem mit dem Strom zu schwimmen, legt Andy sich aus diesem und jenem Anlaß quer. Er gewinnt Ecken und Kanten, und er zeigt sie. Er stellt Fragen: «Wer bin ich, wo ist mein Standort, wohin will ich ...»
Weshalb wurde sein leiblicher Vater aus der Wehrmacht ausgestoßen und zum Tode verurteilt? Ist es konsequent, daß er das Erbe seines Stiefvaters ausschlägt, weil es, wie sich herausstellt, zum großen Teil aus zwielichtigen Geschäften stammt? Soll er seine Fähigkeiten als Pressemann (der hinter mehr als einem heißen Fall her war und ist) um jeden Preis einsetzen? Will er seiner Frau (und anderen) noch länger beweisen, daß er mehr sein könnte, als er ist?
(Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)