Dieter Radow *1931 analysiert als Zeitzeuge das politische Geschehen, das ihn in neun Jahrzehnten geprägt hat. Die Weimarer Zeit beschreibt er aus der Sicht seiner nationalsozialistischen Eltern. Nach Hitlers Machtantritt erlebte Radow als Kind die Reichshauptstadt Berlin, war während des Krieges drei Jahre in NS-geprägten Evakuierungslagern, leistete 1945 als 14-Jähriger einen Eid auf den Führer. Auch wenn sie das NS-System noch bewusst mitmachte, fühlt sich seine Generation wegen ihrer Jugend nicht mitschuldig. Als Jurist im öffentlichen Dienst stand Radow der außerparlamentarischen Opposition und dem Terror der RAF, nach der Wiedervereinigung früheren Stasi-Mitarbeitern gegenüber. Als Pensionär arbeitete er für die EU in Zentralasien und Osteuropa an der Anpassung sozialistischer Währungs-Systeme an westliche Standards.
Besonders bewegt ihn die innere Wiedervereinigung Deutschlands.
Dieter Radows Rückschau von heutigen innenpolitischen Themen bis zur Revolution 1918 ist mehr als blasse Erinnerung; sie ist eine Mahnung zu Frieden, Recht, Freiheit und Ordnung.