Die Leute sagen immer, ich sollte dankbar sein. „Du siehst gut aus, Marc“, sagen sie, „du bist reich, jung und intelligent.“ Okay, wenn man genug Zeit und Gelegenheit hat, verzapft man gern so einen Blödsinn, glaube ich. Sehe ich gut aus? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht, aber anscheinend ja; jedenfalls erlaubt mir mein Aussehen, gut davon zu leben. Ich bin nicht reich, möchte ich anmerken, aber die Männer und Frauen, die für meine Gesellschaft bezahlen, werfen mir genug Krümel ihres Reichtums zu. Ich bin auch noch ziemlich jung, aber seit wann ist das eine persönliche Leistung? Tja, und meine sogenannte Intelligenz… da bin ich mir nicht so sicher. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Intelligentsein etwas ist, wofür man dankbar sein sollte. Im Großen und Ganzen kann ich mich aber nicht beschweren – mein Leben ist nicht unerträglich. Ich langweile mich ein bisschen, bin ein bisschen melancholisch, und meine Stimmung ist oft so schwarz wie die Kleidung, die ich trage. Und jetzt ist mein Vater gestorben. Das sollte mich nicht tangieren – wir haben jahrelang jegliche Verbindung und jeglichen Umgang miteinander vermieden. Aber plötzlich bricht alles zusammen, und mein Leben verwandelt sich in ein furchtbares Chaos…