Adolf Hitler – der deutsche Reichskanzler – und Peter Kürten – der Massenmörder aus Düsseldorf – sind die einander gegenüberstehenden, einander aber auch ergänzenden Protagonisten in Dieter Fortes Drama ›Das Labyrinth der Träume oder Wie man den Kopf vom Körper trennt‹. Forte bringt diese beiden auf den ersten Blick so unterschiedlichen Gestalten zusammen auf die Bühne, und es enthüllen sich die geheimen Parallelen zwischen dem gewalttätigen Politiker und dem politikfernen Gewalttäter. Was die Taten Hitlers aus der Sphäre des bloßen individuellen Verbrechertums eines Kürten heraushebt, ist ihre Ästhetisierung, ihre Inszenierung als Politik. In beiden Fällen aber zeigt sich die Anfälligkeit der Massen für die Gewalttat und die Bewunderung für den Gewalttäter im großen Stil.
Dieter Forte schreibt zu seinem Drama: »Ein Phantasiestück in piranesischer Manier über den ewigen Versuch, aus den carceri unseres Bewusstsein zu entfliehen in eine durch Kunst und falsche Mythen verwandelte ›bessere, schönere‹ Welt. Ein Nachtstück über das Innere von Menschen, die ihre Welt als Gefängnis inszenieren, gegen sie rebellieren, indem sie immer neue, größere Kerkerwelten errichten.«