Ein Jahr Hochsicherheitsgefängnis Silivri Nr. 9.
»Niemals« werde man Deniz Yücel nach Deutschland ausliefern, erklärte der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan im Frühjahr 2017, jedenfalls nicht, solange er im Amt sei. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der deutsch-türkische Journalist seit zwei Monaten im Hochsicherheitsgefängnis bei Istanbul. Zehn Monate später wurde er unter abenteuerlichen Umständen endlich freigelassen. Die Inhaftierung des Türkei-Korrespondenten führte zu einer riesigen Solidaritätsbewegung und sorgte für die größte Belastung der deutsch-türkischen Beziehung seit dem Zweiten Weltkrieg.
In seinem Buch erzählt Yücel, wie er dieses Jahr in Einzelhaft verbrachte, welchen Schikanen er ausgesetzt war, wie es ihm gelang, die Überwachung zu überlisten, was ihm die Unterstützung seiner Frau Dilek Mayatürk und die »Free Deniz«-Kampagne bedeutete und warum der Kühlschrank das sicherste Versteck in der Gefängniszelle ist. Zugleich zeichnet er die Entwicklung der Türkei in den vergangenen Jahren nach, vom Aufbruch der Gezi-Revolte über den Kurdenkonflikt, die Flüchtlingskrise und den Putschversuch bis zum vorläufigen Ende: Erdoğans erneutem Wahlsieg.
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