Das Buch rekonstruiert Hannah Arendts Begriff von Freundschaft auf Grundlage ihrer moralphilosophischen und politiktheoretischen Schriften. In der für sie typischen Manier des unabhängigen Denkens, konturiert sie ein von der Antike inspiriertes Beziehungsverständnis, das unsere moderne Auffassung von Freundschaft verunsichert und herausfordert.
Arendts Freundschaftsbegriff beschränkt sich nicht auf die Privatsphäre, sondern fordert im Gegenteil als politische Tugend dazu auf, sich mit der Differenz in Beziehung zu setzen und den streitlustigen Austausch unterschiedlicher Meinungen zu praktizieren und wertzuschätzen. Freundschaft ist eine Schule der Pluralität und deswegen kommt ihr gerade in Phasen gesellschaftlich-politischer Spaltung und Polarisierung große Bedeutung zu.