Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand ist der Titel, unter dem das Buch An Enquiry Concerning Human Understanding von David Hume im deutschsprachigen Raum bekannt geworden ist. Während Hume für seine Schrift von Seiten der Schulmetaphysik scharf angegriffen wurde, regte er wichtige Veränderungen in der nachfolgenden Philosophie an. Der Herausgeber der deutschsprachigen Erstausgabe, Johann Georg Sulzer, selbst Anhänger Christian Wolffs und keineswegs ein Skeptiker wie Hume, bezeichnete diesen als "Wohlthäter der Philosophie", nach dessen Kritik das Feld der Metaphysik neu bestellt werden könne.
Das Buch, das zu den wichtigsten Werken Humes zählt, besteht aus zwölf Essays, die die Themen aus dem Erstlingswerk Humes, A Treatise of Human Nature (Ein Traktat über die menschliche Natur), wieder aufnehmen. Nachdem die umfangreiche 1739/40 erschienene Schrift wenig Erfolg hatte, vereinfachte Hume für die Enquiry die Form und setzte etwas andere Schwerpunkte. In einer der gängigsten deutschsprachigen Ausgaben werden die zwölf Abschnitte wie folgt überschrieben:
Über die verschiedenen Arten der Philosophie
Über den Ursprung der Vorstellungen
Über die Assoziation der Vorstellungen
Skeptische Zweifel in betreff der Verstandestätigkeiten
Skeptische Lösung dieser Zweifel
Über die Wahrscheinlichkeit
Von der Vorstellung der notwendigen Verknüpfung
Über Freiheit und Notwendigkeit
Über die Vernunft der Tiere
Über Wunder
Über eine besondere Vorsehung und ein zukünftiges Dasein
Über die akademische oder skeptische Philosophie